So erlebte ich den 2. Juni im Gezipark.
Nach einer turbulenten Nacht vom Ersten auf den Zweiten war die Atmosphäre im Gezipark sehr ausgelassen.
In der Nacht darauf spielten sich diese dramatischen Szenen ab. Auch wenn das Ganze auf dem video sehr amüsant aussieht, war es eine sehr, sehr ernste Situation. Auf sowas sind Polizeikräfte nicht vorbereitet und darum erging nach diesem Wochenende der Befehlt, die Polizei vorerst aus der Innenstadt abzuziehen.
Hier der sinngemäße Wortlaut:
Demonstrant: Eine Sekunde, wir wollen euch etwas fragen.
Seit wie vielen Stunden, bist du schon auf den Beinen?
Polizist: Seit 66 Stunden.
Demonstrant: Hast du gar nicht geschlafen?
Polizist: Ich habe gar nicht geschlafen.
Demonstrant: Wie kannst du das aushalten?
Polizist: Ich muss,was soll ich machen?
Demonstrant: Warum musst du das?
Polizist: Es ist mein Lebensunterhalt.
Demonstrant: Da hast Du recht. Aber denkst Du gar nicht daran... (Pause) Denkst du, dass wir ein bisschen Recht haben?
Polizist: Vielleicht haben Sie Recht,vielleicht auch wir.
Demonstrant: Denkst du so?
Polizist: Jeder kann die gleiche Meinung haben, aber jeder kann auch anders denken.
Polizist: Sie haben mir vertraut und sind zu mir gekommen... (wird unterbrochen)
Demonstrant: Natürlich vertraue ich dir, wieso auch nicht.
Polizist: Wir sind alle Muslime
Aus der Menge: Okay mein Bruder es reicht, es reicht. Mein Freund bitte so viel dazu, es reicht.
Demonstrant: Warum handelst du so herzlos?
Polizist 2: Ich bin nicht herzlos. Ich befolge nur die Befehle.
Demonstrant: Was wird Dir befohlen zum Beispiel? Wird gesagt, dass du uns vertreiben sollst?
Polizist 2: Warum filmen Sie? Gehen Sie. Bleiben Sie bei Ihren Freunden.
Demonstrant: Du bist auch mein Freund.
Polizist 3: Schalten Sie aus. Schalten Sie aus.
Demonstrant: Kein Stress,kein stress.
Polizist 3: Mein Auto wurde gekapert und meine Waffe wurde gestohlen. Vielleicht werde ich sogar,dafür ins Gefängnis gesteckt, wenn meine Waffe gefunden wird. Wenn mit dieser Waffe eine Straftat begangen wird, werden sie als erstes mich dafür verantwortlich machen. Sie werden nicht den Täter belangen. Also nach diesen Geschehnissen entsteht, ungewollt oder gewollt Gefühl des Hasses.
Demonstrant: Es entsteht,nicht wahr?
Polizist 3: Nach diesen Geschehnissen, JA.
Demonstrant: So viel ist nicht nötig.
Polizist 3: Das ganze hat nicht nur mit Euch etwas zu tun. Die provozierenden Menschen unter euch müsst Ihr filtern, denn das können wir gar nicht.
Demonstrant: Ja, wir separieren diese schon sowieso. Aber an einem Punkt müsst Ihr euch klar machen, wollt Ihr nur die Befehle ausführen oder denkt ihr auch mal daran,was hier vorgeht, ob diese Menschen hier vielleicht im Recht sind.
Polizist 3: Ja,wir denken uns, was passiert hier,aber können Sie etwas machen,ohne den Befehlen zu folgen?
Demonstrant: Ich weiß,ich weiß.
Polizist 3: Sag mir, ich gebe Dir Dein Geld, dann wäre ich auch auf Ihrer Seite. Ich würde kündigen. Wir alle üben diesen Beruf aus, weil es unser Lebensunterhalt ist. Wenn wir eine andere Alternative hätten... (wird unterbrochen)
Demonstrant: Was verdient ihr?
Polizist 3: 2.500 TL
Demonstrant: Bruder, unter diesen Bedingungen, sind wir alle nicht zufrieden. Ich schwöre dir, wir sind alle nicht mit der Situation zufrieden. Ich sage Dir mit all meiner Ehrlichkeit: Ihr seid nicht unsere Feinde! Seid ihr nicht, wir sind Geschwister.
Polizist 3: Ich kann seit vier Tagen nicht nach Hause. Sehe seit vier Tagen nicht meine Frau.
Demonstrant 3: Und wir kriegen seit Jahren keine Luft mehr.
Polizist 3: Das kann sein.
Demonstrant: Da oben ist jemand, der uns nieder drückt.
Polizist 3: Dafür bin ich nicht die richtige Ansprechperson.
Ich bin nur der Befehlsempfänger.
Demonstrant: Ja, du bist es nicht Deshalb kämpfen wir gegeneinander.
Ein Mann: (oder Polizist, unklar): Ja genau, Du kannst doch Deine Einstellung bei den Wahlen zeigen. Und nicht so wie du es im Moment machst.
Demonstrant: Aber es spielt keine Rolle, ob ich bei den Wahlen meine Stimme abgebe. Denn es wird genau nichts bewirken.
Polizist 3: Doch bestimmt.
Demonstrant: Bruder nein, es wird nichts bewirken. Hast Du Deine Stimme der AKP gegeben?
Polizist 3: Spielt das eine Rolle?
Demonstrant: Ja tut es. Sag schon, es kann auch sein, Du hast sie nicht der AKP gegeben. Es ist kein Problem. Gib mir mal eine Zigarette
Polizist 3: Also ich hab sie auch von Ihren Freunden (lacht)
Demonstrant: Meine Mutter ruft mich ständig an, was ich mache wie es mir geht, was passiert.
Polizist 3: Wir werden noch häufiger angerufen als Ihr.
Demonstrant: Natürlich, jeder macht sich Sorgen um uns alle.
Polizist 3: Deshalb müssen wir, all dem so schnell wie möglich, ein Ende setzen und ihr müsst verschwinden.
Demonstrant: Ja, nur wenn wir von hier weg gehen wird das nie ein Ende finden. Es ist etwas anderes. Eigentlich wisst ihr genau worum es uns geht. (Jemand neues kommt, Demonstranten behaupten die Kamera würde nicht laufen. Das Video endet)
